Dienstag, 22. Oktober 2013

Roman-Tagebuch-Eintrag 1: Zu viele Fragen und zu wenig Zeit



Ich sitze jetzt schon drei Tage an dem Roman. Es geht nur schleppend voran, weil Arbeit und Studium mich immer wieder zu längeren Unterbrechungen zwingen, aber mittlerweile habe ich acht Seiten, über die ich mehr oder weniger zufrieden bin. Ich versuche mich stärker an Kings Ratschläge zu halten, wie etwa nicht alle Informationen einfach aufzuschreiben sondern Schlussfolgerungen zu erlauben, nicht zu viele Informationen zu geben und mich nicht zu lange an bestimmten Dingen aufzuhalten. Es ist gar nicht so leicht einen Roman zu schreiben, denn es dauert ewig, bis man erst einmal eine Idee für eine gute Geschichte hat (vor allem eine, von der der Markt nicht überflutet ist) und hat man dann das sogenannte Fossil gefunden, wie King es beschreibt, muss man nach und nach immer mehr Fläche vom Sand frei räumen, bis das Fossil freiliegt (Tada! Der Roman).
Ich habe mich für den Anfang für ein einfaches Modell entschieden, drei miteinander verknüpfte Hauptpersonen, ein Handlungsort. Es gibt natürlich schönere und komplexere Modelle, die viel anspruchsvoller sind, doch soll dieses erst einmal genügen, um nicht zu verwirren und den Fokus auf den handelnden Personen zu belassen.
Das Schwierige, sind neben der Motivation, sich auch, wenn man wenig Zeit hat oder keine Lust an das Schriftstück zusetzen, die Entscheidungen, die man beim Schreiben zu treffen hat: Soll Alex sich seinen Gefühlen hingeben? Liebt er sie oder sieht er sich nur als besten Freund, der nur das Beste für sie im Sinn hat? Und jede dieser Entscheidungen gibt der Geschichte einen anderen Verlauf, was auch bedeutet, dass, wenn man die „falschen“ Entscheidungen trifft, sich nachher am an einem Punkt befinden kann, wo man eigentlich niemals hinwollte, einem Problem gegenübersteht, welches  zu lösen man nicht mehr imstande ist.
Ich habe übrigens keine Ahnung, wie mein Roman endet, was eine schöne Art der Herangehensweise ist und den vorhergehenden Abschnitt erklärt. Ich habe meine drei Personen vor ein Problem gesetzt, welches sie nun quasi von selbst lösen werden. Das Schreiben bietet so viele Möglichkeiten, denn was heute noch vielleicht glücklich verlaufen würde, wenn ich ein bestimmtes Kapitel heute fertigstellen würde, kann morgen schon ganz anders ausgehen, meist je nachdem, wie man selbst gerade drauf ist, was sich übrigens durch Musik stark beeinflussen lässt. Will man eine gewisse Wirkung erreichen, eine gewisse grobe Handlung, wie zum Beispiel ein trauriges oder erfreuliches Ende, muss man sich nur dahingehend seine Musik aussuchen.
Fazit: Jetzt in dieser Situation (Studium und Nebenjob) ein solches Projekt anzufangen, ist definitiv ein schlechter Zeitpunkt, denn acht Seiten bis jetzt ist eine magere Ausbeute. Aber ich bleibe optimistisch =)

2 Kommentare:

  1. Jeder Anfang ist eben schwer. DenKopf bloß nicht hängen lassen. Das Tagebuch zum Roman liest sich schon richtig spannend und macht neugierig. Ich glaube auch ein Roman braucht seine Zeit, wie ein guter Wein, zum Gelingen. Du machst das schon.

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  2. Wunderbar verfasst. Ich bin ganz gespannt und drück dir die Daumen!

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