Ich sitze jetzt schon drei Tage an dem Roman. Es geht nur
schleppend voran, weil Arbeit und Studium mich immer wieder zu längeren
Unterbrechungen zwingen, aber mittlerweile habe ich acht Seiten, über die ich
mehr oder weniger zufrieden bin. Ich versuche mich stärker an Kings Ratschläge
zu halten, wie etwa nicht alle Informationen einfach aufzuschreiben sondern
Schlussfolgerungen zu erlauben, nicht zu viele Informationen zu geben und mich
nicht zu lange an bestimmten Dingen aufzuhalten. Es ist gar nicht so leicht
einen Roman zu schreiben, denn es dauert ewig, bis man erst einmal eine Idee
für eine gute Geschichte hat (vor allem eine, von der der Markt nicht
überflutet ist) und hat man dann das sogenannte Fossil gefunden, wie King es
beschreibt, muss man nach und nach immer mehr Fläche vom Sand frei räumen, bis
das Fossil freiliegt (Tada! Der Roman).
Ich habe mich für den Anfang für ein einfaches Modell
entschieden, drei miteinander verknüpfte Hauptpersonen, ein Handlungsort. Es
gibt natürlich schönere und komplexere Modelle, die viel anspruchsvoller sind,
doch soll dieses erst einmal genügen, um nicht zu verwirren und den Fokus auf
den handelnden Personen zu belassen.
Das Schwierige, sind neben der Motivation, sich auch, wenn
man wenig Zeit hat oder keine Lust an das Schriftstück zusetzen, die
Entscheidungen, die man beim Schreiben zu treffen hat: Soll Alex sich seinen
Gefühlen hingeben? Liebt er sie oder sieht er sich nur als besten Freund, der
nur das Beste für sie im Sinn hat? Und jede dieser Entscheidungen gibt der
Geschichte einen anderen Verlauf, was auch bedeutet, dass, wenn man die „falschen“
Entscheidungen trifft, sich nachher am an einem Punkt befinden kann, wo man
eigentlich niemals hinwollte, einem Problem gegenübersteht, welches zu lösen man nicht mehr imstande ist.
Ich habe übrigens keine Ahnung, wie mein Roman endet, was
eine schöne Art der Herangehensweise ist und den vorhergehenden Abschnitt
erklärt. Ich habe meine drei Personen vor ein Problem gesetzt, welches sie nun
quasi von selbst lösen werden. Das Schreiben bietet so viele Möglichkeiten,
denn was heute noch vielleicht glücklich verlaufen würde, wenn ich ein
bestimmtes Kapitel heute fertigstellen würde, kann morgen schon ganz anders
ausgehen, meist je nachdem, wie man selbst gerade drauf ist, was sich übrigens
durch Musik stark beeinflussen lässt. Will man eine gewisse Wirkung erreichen,
eine gewisse grobe Handlung, wie zum Beispiel ein trauriges oder erfreuliches
Ende, muss man sich nur dahingehend seine Musik aussuchen.
Fazit: Jetzt in dieser Situation (Studium und
Nebenjob) ein solches Projekt anzufangen, ist definitiv ein schlechter
Zeitpunkt, denn acht Seiten bis jetzt ist eine magere Ausbeute. Aber ich bleibe
optimistisch =)
Jeder Anfang ist eben schwer. DenKopf bloß nicht hängen lassen. Das Tagebuch zum Roman liest sich schon richtig spannend und macht neugierig. Ich glaube auch ein Roman braucht seine Zeit, wie ein guter Wein, zum Gelingen. Du machst das schon.
AntwortenLöschenWunderbar verfasst. Ich bin ganz gespannt und drück dir die Daumen!
AntwortenLöschen